Idomeneo

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Idomeneo – Wolfgang Amadeus Mozart | Oper
Sprache: In italienischer Sprache mit Übertiteln in Tschechisch und Englisch
Premiere: 25. September 2025

 

Obwohl W. A. Mozart Idomeneo im Auftrag des Münchner Hofes und des kunstsinnigen Kurfürsten Karl Theodor komponierte, der das Sujet selbst auswählte, gilt die Oper als eines seiner persönlichsten Werke. Das patriarchale System des blinden Gehorsams und der Aufbegehren der Jugend spiegeln dabei Mozarts angespannte Beziehung zu seinem Vater Leopold wider. Die sorgfältig gezeichneten Figuren sind alle mit ihren Schwächen oder der Unfähigkeit, dem Schicksal zu entkommen, konfrontiert. Nach dem Trojanischen Krieg schwört Idomeneo, König von Kreta, dem Meeresgott Neptun ein verhängnisvolles Gelübde: Sollte er heil in die Heimat zurückkehren, werde er ihm das erste Opfer darbringen, das ihm begegnet. Wie Jephthah und Abraham im Alten Testament steht auch Idomeneo vor dem Dilemma, entweder sein eigenes Kind zu opfern oder einen Gott zu beleidigen. Schließlich fügt er sich und ist bereit, seinen Sohn Idamante zu töten. Dieser liebt jedoch Ilia, die Tochter des besiegten trojanischen Königs Priamos, die im Krieg ihre Familie und Heimat verloren hat. Ilia hegt ebenfalls Gefühle für Idamante, zögert jedoch, ihre Liebe zu einem Feind einzugestehen – zumal Idomeneo selbst Achilles und Odysseus bei der Eroberung Trojas unterstützt hatte. Elettra, Tochter Agamemnons, des Königs von Mykene, ist von krankhafter Eifersucht auf Ilia getrieben und will Idamante um jeden Preis für sich gewinnen. Mozart kleidete die extremen Emotionen seiner Helden in ergreifend kraftvolle Musik. Gemeinsam mit dem Librettisten Giovanni Battista Varesco führte er die antike Tragödie zu einem glücklichen Ende: Die alte Ordnung unter Idomeneo weicht einer neuen Ära der Liebe und Vernunft – Idamante und Ilia besteigen den Thron.

 

Idomeneo wurde am 29. Januar 1781 in München uraufgeführt und gilt als Mozarts erstes wahres Opernmeisterwerk. In Prag wurde die Oper erstmals im Oktober 1887 im Ständetheater gespielt. Die aktuelle Inszenierung stammt vom deutschen Dirigenten Konrad Junghänel, der erstmals mit der Oper des Nationaltheaters zusammenarbeitet, sowie vom spanischen Regisseur Calixto Bieito, der bereits mehrfach in Prag tätig war (Flammen, Katja Kabanova, Jenůfa).

 

 

Handlung

Der antike Stoff erzählt vom kretischen König Idomeneo (Idomeneus), der sich nach seiner Heimkehr vom Trojanischen Krieg gezwungen sieht, seinen eigenen Sohn zu opfern, um den Gott Nettuno (Neptun bzw. Poseidon) zu besänftigen. Er behandelt das Verhältnis von Menschen und Göttern.

 

Erster Akt

An die Gemächer Ilias grenzende Galerie im Königspalast

Szene 1. Ilia, als kriegsgefangene trojanische Prinzessin nach Kreta verschleppt, sehnt sich nach ihrer verlorenen Heimat und fühlt gleichzeitig Liebe zu ihrem Kriegsfeind, dem kretischen Prinzen Idamante, der sie vor dem Ertrinken gerettet hat. Der jedoch ist bereits Elettra versprochen – der Tochter des besiegten Agamemnon, die auf Kreta Zuflucht gefunden hat (Nr. 1. Arie Ilia: „Padre, germani, addio!“).

 

Szene 2. Idamante verkündet glücklich, dass die heimkehrenden Schiffe seines Vaters Idomeneo gesichtet wurden. Er schenkt den Trojanern die Freiheit und gesteht Ilia seine Liebe (Nr. 2. Arie Idamante: „Non ho colpa“).

 

Szene 3. Vor dem versammelten Volk werden den gefangenen Trojanern die Fesseln gelöst (Nr. 3. Chor: „Godiam la pace, trionfi Amore“).

 

Szene 4. Die eifersüchtige Elettra kritisiert die Freilassung der Feinde als Beleidigung ganz Griechenlands.

 

Szene 5. Da erscheint Arbace mit der Nachricht, die Flotte des Königs sei in Seenot geraten und Idomeneo tot. Idamante eilt bestürzt zum Strand.

 

Szene 6. Zurück bleibt äußerst wütend Elettra, die den Prinzen liebt und es nicht ertragen kann, dass er sich Ilia zuwendet (Nr. 4. Arie Elettra: „Tutte nel cor vi sento“).

 

Ufer des noch bewegten Meeres mit Schiffstrümmern

Szene 7. Die Schiffbrüchigen flehen die Götter um Rettung an (Nr. 5. Chor: „Pietà! Numi, pietà!“).

 

Szene 8. Auf dem Meer erscheint der Gott Neptun, der den Winden befiehlt, sich zurückzuziehen. Allmählich beruhigt sich das Meer. Idomeneo fleht Neptun um Hilfe an. Neptun zieht sich mit finsteren Blicken in das Meer zurück. Die Heimkehrer sind gerettet (Pantomime und Rezitativ Idomeneo: „Eccoci salvi alfin“).

 

Szene 9. Idomeneo ist nicht nur glücklich über die Rettung. Um Neptun zu besänftigen, hat er geschworen, das erste Lebewesen zu opfern, das er am Strand trifft. Er wird von Schuldgefühlen geplagt und fragt sich, wer das unschuldige Opfer sein wird (Nr. 6. Arie Idomeneo: „Vedrommi intorno l’ombra dolente“).

 

Szene 10. Idomeneo trifft am Strand auf seinen Sohn Idamante. Der ist hochbeglückt, seinen vermeintlich toten Vater lebend wiederzusehen. Idomeneo dagegen ist entsetzt über das tragische Zusammentreffen. Er wendet sich ab und eilt davon. Idamante bleibt tief betroffen über die schroffe Zurückweisung zurück (Nr. 7. Arie Idamante: „Il padre adorato“).

 

Intermezzo

Die zusammen mit Idomeneo heimgekehrten kretischen Truppen betreten das Land (Nr. 8. Marsch) und werden von ihren glücklichen Frauen begrüßt (Nr. 8a. Tanz der kretischen Frauen). Die Soldaten preisen den Gott Neptun (Nr. 9. Chor: „Nettuno s’onori, quel nome risuoni“).

 

Zweiter Akt

Königliche Gemächer

Szene 1. Arbace rät Idomeneo, seinen Sohn, der nichts von dem Gelübde weiß, weit weg zu schicken, um ihn nicht opfern zu müssen (Nr. 10a. Arie Arbace: „Se il tuo duol“).

 

Szene 1 (alternativ). Ilia will auf Idamante verzichten, damit er sein Eheversprechen Elettra gegenüber halten kann. Idamante liebt jedoch nur Ilia (Nr. 10b. Rondo Idamante: „Non temer, amato bene“).

 

Szene 2. Ilia dankt Idomeneo für die gute Behandlung. Er ist für sie jetzt wie ein Vater (Nr. 11. Arie Ilia: „Se il padre perdei“).

 

Szene 3. Der König erkennt die gegenseitige Liebe Ilias und Idamantes. Er vermutet, dass sie der Auslöser für Neptuns Zorn sein könnte (Nr. 12a oder 12b. Arie Idomeneo: „Fuor del mar“).

 

Szene 4. Idomeneo hat seinen Sohn zum Begleiter Elettras bei deren Heimkehr nach Argos bestimmt. Elettra hofft, Idamante unterwegs wieder für sich gewinnen zu können (Nr. 13. Arie Elettra: „Idol mio, se ritroso“ – Nr. 14. Marsch und Rezitativ Elettra: „Odo da lunge armonioso suono“).

 

Der Hafen von Kydonia mit Schiffen am Ufer

Szene 5. Elettra und ihre Leute sind bereit zur Abreise. Da das Meer still ist, sind alle zuversichtlich (Nr. 15. Chor Elettra/Chor: „Placido è il mar, andiamo“).

 

Szene 6. Idamante und Elettra verabschieden sich von Idomeneo (Nr. 16. Terzett Elettra/Idamante/Idomeneo: „Pria di partir, oh Dio!“). Kurz vor Ablegen der Schiffe braust ein neuer Sturm auf, der die gesamte Flotte vernichtet. Ein schreckliches Ungeheuer entsteigt dem Meer (Nr. 17. Chor: „Qual nuovo terrore!“). Der Meeresgott fordert seinen Tribut, und vergebens bietet sich ihm Idomeneo als Opfer dar, um seinen Sohn zu schonen. Die Kreter fliehen entsetzt (Nr. 18. Chor: „Corriamo, fuggiamo“).

 

Dritter Akt

Königlicher Garten

Szene 1. Ilia sehnt sich nach ihrem Geliebten. Sie wünscht, dass die Lüfte und die Pflanzen ihm ihre Liebesgrüße überbringen (Nr. 19. Arie Ilia: „Zeffiretti lusinghieri“).

 

Szene 2. Idamante verabschiedet sich von Ilia, da er in den Kampf gegen das Monster ziehen will, und die beiden gestehen sich offen ihre Liebe (Nr. 20a. Duett Ilia/Idamante: „S’io non moro a questi accenti“ oder Nr. 20b. Duett KV 489 Ilia/Idamante: „Spiegarti non possi’io“).

 

Szene 3. In ihrer Umarmung werden sie vom König und von Elettra ertappt, die den Prinzen erneut auffordern, Kreta zu verlassen (Nr. 21. Quartett Ilia/Elettra/Idamante/Idomeneo: „Andrò ramingo e solo“). Idomeneo geht traurig fort.

 

Szene 4. Arbace berichtet, dass das Volk unter Führung von Neptuns Oberpriester den König zu sprechen verlange. Idomeneo, Elettra und Ilia machen sich auf den Weg zum Palast.

 

Szene 5. Arbace fürchtet den Untergang Kretas. Er hofft, dass wenigstens der Prinz gerettet werden kann (Nr. 22. Arie Arbace: „Se colà ne’ fati è scritto“).

 

Großer mit Statuen besetzter Platz vor dem Palast

Szene 6. Der Oberpriester schildert dem König die Schreckenstaten des Ungeheuers und bedrängt ihn, dem Volk nun endlich den Namen des Opfers zu verkünden und seinen Schwur einzulösen. Idomeneo gibt nach und nennt den Namen seines Sohnes (Nr. 23. Rezitativ Oberpriester/Idomeneo: „Vogli intorno lo sguarda, oh sire“). Alle reagieren mit Entsetzen (Nr. 24. Oberpriester/Chor: „Oh voto tremendo!“).

 

Außenseite des von einem großen Atrium umgebenen Neptuntempels, in der Ferne das Meeresufer

Szene 7. Im Neptuntempel wird die Opferzeremonie vorbereitet (Nr. 25. Marsch – Nr. 26. Cavatine Idomeneo: „Accogli, oh re del mar“ – Chor: „Stupenda vittoria!“).

 

Szene 8. Der herbeieilende Arbace berichtet von Idamantes Sieg im Kampf gegen das Ungeheuer. Idomeneo befürchtet, dass dies Neptuns Zorn erneut anfachen wird.

 

Szene 9. Jetzt wird Idamante, in weißem Gewand, mit einem Blumenkranz auf dem Kopf, hereingeführt. Er ist bereit zum Tod, wünscht aber, dass sein Vater selbst den tödlichen Schlag ausführt. Er bittet Idomeneo, sich anschließend wie ein Vater um Ilia zu kümmern.

 

Szene 10. Im letzten Moment läuft Ilia herbei, um die Klinge abzuwehren. Sie erklärt, dass Idomeneo den Willen der Götter falsch gedeutet habe. Der Himmel wolle Griechenland nicht von seinen Söhnen, sondern von seinen Feinden befreien. Zu diesen gehöre auch sie als gebürtige Phrygierin. Sie kniet vor dem Priester nieder, um das Urteil anstelle Idamantes anzunehmen. In diesem Augenblick ertönt die Stimme der Neptunstatue, die verkündet, Neptuns Zorn werde besänftigt, wenn Idomeneo die Krone an Idamante abgebe und Ilia Königin werde (Die Stimme: Nr. 28a. „Idomeneo cessi esser re“ oder Nr. 28b. „A Idomeneo perdona“).

 

Letzte Szene. Idomeneo folgt dem göttlichen Befehl unverzüglich (Nr. 30. Rezitativ Idomeneo: „Popoli, a voi l’ultima legge“). In einer Pantomime empfängt Idamante die Königskrone. Alle feiern die Liebe des neuen Königspaares (Nr. 31. Chor: „Scenda Amor, scenda Imeneo“ – Nr. 32. Ballett

Programm und Besetzung

Dirigenten: Konrad Junghänel; Richard Hein
Idomeneo – Evan LeRoy Johnson
Idamante – Arnheiður Eiríksdóttir
Ilia – Ekaterina Krovateva
Elettra – Petra Alvarez Šimková
Hohepriester Neptuns – Petr Nekoranec; Eduard Kácal
Stimme des Orakels – Zdeněk Plech
Erster Trojaner – Benjamín Hájek; Michael Skalický
Zweiter Trojaner – Martin Kreuz; Dalibor Pavelka
Erste kretische Frau – Lucia Bildová; Markéta Frýdová
Zweite kretische Frau – Eliška Rokos Mourečková; Kristina Beyhan

 

Chor der Staatsoper
Orchester der Staatsoper
Ballett der Oper des Nationaltheaters
Koproduktion mit La Monnaie / De Munt

 

Regie: Calixto Bieito
Bühne: Anna-Sofia Kirsch
Kostüme: Paula Klein
Licht: Reinhard Traub
Video: Adria Reixach; Lukáš Panoch
Chorleitung: Zuzana Kadlčíková
Dramaturgie: Jitka Slavíková

Staatsoper Prag

Die Staatsoper heute
Die Staatsoper (früher die Staatsoper Prag, zwischen 1948 und 1992 das Smetana-Theater, und ursprünglich das Neuen Deutsche Theater) ist seit 2012 ein Teil des National Theatre. Die Oper und Ballett Ensembles geben Repertoire Auftritte an der Staatsoper.


Geschichte
Die Staatsoper Prag bleibt in dem Gebäude, das am 5. Januar 1888 als Prager deutsche Szene mit der Aufführung von Wagners Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“ eröffnet wurde. Im 19. Jahrhundert, Prager Deutsche Szene spielten im Ständetheater. Der Wunsch nach einem eigenen Theater führte zu Verhandlungen im Jahre 1883 für den Bau eines neuen Theaters Gebäude für die Deutsche Theater Gesellschaft. Im Laufe der nächsten drei Jahre wurde ein Entwurf erarbeitet und an das Wiener Atelier Fellner und Hellmer übergeben. Für die Gestaltung war der Architekt des Wiener Stadttheaters Karl Hasenauer zuständig, während der Prager Architekt Alfons Wertmüller an der Konstruktion nahm Teil. Finanzierung wurde aus privaten Sammlungen gewährleistet. Mit seinem geräumigen Auditorium und Neo-Rokoko-Dekoration, dieses Theater Gebäude zählt zu den schönsten in Europa.

 

Anreise

Auto
​Auf Wilsonova Straße, von der linken Spur in der Nähe der Staatsoper nehmen Sie die Auffahrt zur Slovan oberirdische Garage.


Straßenbahn


Tagsüber Straßenbahn Nr. 11 bis zur Haltestelle "Muzeum", durch die Unterführung unter Legerova Straße in Richtung des Nationalmuseum, an der Kreuzung rechts entlang des Neuen Gebäudes des National Museums.

 

Tagsüber Straßenbahnen Nr. 3, 9, 14 und 24 oder in der Nacht Straßenbahnen Nr. 51, 52, 54, 55, 56 und 58 bis zur Haltestelle "Václavské náměstí", dann zu Fuß bergauf auf der linken Seite des Wenzelsplatz bis zum Ampel über Wilsonova und Vinohradská Straßen. Dann links ab entlang des neuen Gebäudes des National Museums.

 

Metro
Nehmen Sie Linien A und C (grün und rot) bis zur Haltestelle “Muzeum” , und dann zu Fuß entlang des neuen Gebäudes des National Museums.

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